Einstieg ins Abenteuer

Dieser Artikel richtet sich an all Diejenigen, die mal an einem Einführungsspiel bei mir (Daystalker) teilnehmen mögen.

Wichtiger Hinweis: Ich wohne in der Nähe von Mainz, sodass ich Spielrunden im Mainzer Raum anbiete. Übernachtungsmöglichkeiten für Anreisende kann ich leider nicht zur Verfügung stellen. Ortsfremde Besucher sind herzlichst willkommen!

Wie darf ich mir diese Spielrunde vorstellen?

Man trifft sich gemütlich zu dritt (oder mehr), setzt sich an einen Tisch. Jeder der Spieler erhält einen Stift, einen Zettel (Din A4) und Würfel [Darum spricht man auch gerne von „pen and paper“]. Der Zettel wird Charakterbogen genannt und wird nach gewissen Regeln ausgefüllt. Darauf ist verzeichnet, wie eure Spielfigur aussieht, was sie kann und was sie bei sich trägt. Der Erzähler (meist ein erfahrener Rollenspieler, der als Spielleiter bezeichnet wird) beschreibt euch eine Situation, auf die ihr dann entsprechend reagieren könnt. Interaktionen mit der Spielwelt tragt ihr an den Spielleiter heran, der daraufhin euch erzählt, wie die Umgebung darauf reagiert. Untereinander, also die Spieler in Form ihrer Spielfiguren, könnt ihr direkt interagieren. Dabei wechselt sich das „Geschichte erzählen“ mit den „Unterbrechungen“ (Was mag dein Charakter tun?) ab. Zusammenfassend können wir also feststellen: Es ist ein gesellschaftliches Gruppenspiel, bei dem jeder in die Rolle einer Spielfigur schlüpft und durch verbale Kommunikation (darunter auch nonverbale Kommuninkation, wie Gesten und Mimiken) eine Geschichte erzählt wird. Die Wahrnehmung eurer Spielfiguren übernimmt dafür der Spielleiter; er erzählt euch, was eure Figuren sehen, hören, riechen und schmecken; teils auch, welches Empfinden gerade in ihnen geweckt wird (wie Furcht und Kältegefühle). Von außen betrachtet sieht man fünf Personen an einem Tisch sitzen, die Bleistifte kauen und Radiergummis knetend einem der Anwesenden gespannt zuhören und ab und zu werfen die Spieler Würfel und bestaunen das (Zahlen-)Ergebnis, während sie an Erfrischungsgetränken nuckeln und Chips oder Süßigkeiten essen.

Als Hilfsmaterialien können folgende Dinge zum Einsatz kommen:

  • Stimmungsvolle Musik
  • Handouts (Zettel mit Bildern, Zeichnungen und Karten/Lagepläne darauf.)
  • Karteikarten (mit Namen oder anderen Hinweisen darauf)
  • Miniaturen (Kleine Spielfiguren, um Helden und Monster darzustellen. Teilweise auch Mini-Möbeliar.)
  • Bodenpläne (Eine Spielunterlage mit Kästchen darauf, um die Umgebung aufzuzeichnen und die Positionen der Figuren anzuzeigen. Teils mit schönen Untergrundmotiven, wie einen Wald.)

Wieviel kostet das Tischrollenspiel?

Nun, grundlegend ist dieses Hobby recht preiswert; einige Regelwerke sind gänzlich kostenlos, bei anderen gibt es Schnellstarter, die kostenlos angeboten werden.

Jedoch stellt man relativ schnell fest, dass das Tischrollenspiel schon recht zeitintensiv ist. Eine Spielsitzung erstreckt sich im Regelfall zwischen vier bis sechs Stunden; gerne auch mal länger. Meistens bleibt es nicht bei einem Treffen – insbesondere nicht für ein „vollwertiges Abenteuer“ (oder gar eine Kampagne). Und so läppert es sich zusammen.

Als (ganz groben) Anhaltspunkt zeige ich mal einige Beispiele auf:
Einen Oneshot. Diese Abenteuer sind darauf ausgelegt, dass sie nur einmalig absolviert werden. Dies bedeutet, dass die Charaktere danach entweder tot, wahnsinnig oder anderweitig nicht mehr „einsatzbereit“ sind. Diese Art bietet sich für zwei Spielertypen an: Diese, die das Hobby mal ausprobieren wollen und jene, die zwischendurch mal ein anderes Setting bespielen oder eine andere Figur verkörpern wollen. Zeitaufwand: Meistens zwischen 4 und 10 Stunden. Vorgehensweise: Die Charaktere werden entweder kurz vorm Spiel zusammengestellt oder man wählt aus vordefinierten Charakteren sich einen aus. Üblicherweise spielt man einen Nachmittag, der in den Abend ausgleitet (bis open end) oder man trifft sich zweimal (für je ca. 5 Stunden).
Einen Onesheet. Diese Abenteuer sind dem Oneshot nicht unähnlich, zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie – wie der Name erahnen lässt – sich auf einem Zettel (Din A4; Vorder- und Rückseite) befinden. Diese Abenteuerform ist auf das Nötigste „eingedampft“ und konzentrieren sich meist auf eine kleine Herausforderung mit überschaubarem Umfang. [Insbesondere für Rollenspielanfänger UND Anfängerspielleiter empfehlenswert.] Die Abenteuer lassen viel „drum herum“ weg: Das kann positiv sein (Es geht gleich voll ins Abenteuer!), kann aber auch negativ sein (Keine Charakterentwicklung, wie man sie über mehrere Spielabende erleben kann.). Option: Man kann natürlich mehrere (meist zusammenhanglose) Onesheets mit ein und demselben Charakter erleben. Zeitaufwand: Zwischen 2 und 4 Stunden. Vorgehensweise: Meist vordefinierte Charaktere. So schnell wie man im Abenteuer ist, so schnell ist man auch wieder raus. Einen Abend problemlos möglich. [An die SL: Meistens gibt es noch optionale Abschnitte, die man dann je nach Zeitknappheit noch weglassen kann (ohne die Grundstory zu zerstören).] Dieses Abenteuerformat „kränkelt“ leider an fehlendem Tiefgang!

Ein („vollwertiges“) Abenteuer. Jetzt kommen wir zum Eingemachten: Diese Abenteuer umfassen mehrere Seiten (bis zu einem Umfang eines Heftchen). Sie können kommerziell erworben werden (Hohe Qualität, wenig Vorbereitungsarbeit.) über freie Abenteuer (meist mindere Qualität, teils weitere Arbeit nötig) bis hin zu selbstgeschriebenen Abenteuern (Seeehr zeitaufwendig, Megaarbeit!). Zeitaufwand: 8 bis 15 Stunden; somit mehrere Spielsitzungen (von je 2 bis 6 Stunden). Vorgehensweise: Die Charaktere werden zuvor nach den Vorstellungen der Spieler erstellt. (Die Charaktere können – sofern sie überleben – in Folgeabenteuer mitgeführt werden!) Bei einer solchen Spielzeit, können Charaktere sich entwickeln, mehrere Handlungsstränge erfahren werden und größere Aufgaben bewältigt werden.

Eine Kampagne. Im Grund genommen ist eine Kampagne die Aneinanderreihung von mehreren zusammenhängenden Abenteuern, die eine komplexe und/oder längerfristige Geschichte erzählen. Zeitaufwand: Viele, viele Spielesitzungen – über Monate, manchmal auch Jahre. Dies stellt die „Königsdisziplin“ dar. Charaktere entwickeln sich epochial weiter, viele Geschichten werden erlebt und eine Haupthandlung erstreckt sich über alle/viele Teile der Abenteuer. Der Zeitraum (innerhalb der Spielwelt) kann dabei das gesamte Leben einer Heldengruppe erzählen. Seinen Reiz hat diese Art an der Langlebigkeit der Spielgruppe: Schließlich spielt man Woche für Woche (oder alle zwei Wochen oder einmal im Monat) seinen Charakter über Monate oder gar Jahre hinweg (mit den selben Leuten, in der selbe Welt – mit dem selben Regelwerk.) Einige Spielerinnen mögen diese „Eintönigkeit“ nicht – sie bespielen lieber wechselnde Settings und immer mal wieder neue Charaktere (mit frischen Konzepten). Es bleibt eine Frage des Spielstils.

Was passiert während des Spiels?

Wann ist das Spiel zuende?

Eure Fragen, meine Antworten:

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Um es kurz zu fassen: Keine!* Ihr benötigt weder eine Ausbildung im Improvisationstheater, noch Vorwissen der Spielwelt oder das Studium der Regelbücher.

* Anmerkung des Autors: Medizinisch gesprochen solltet ihr natürlich schon ein gewisses Maß an Mitteilungsmöglichkeiten haben. Die soziale Interaktion ist Grundvoraussetzung für das gemeinsame Spiel.

Wann findet das Einführungsspiel statt?

Was ist der Unterschied zwischen Spielsystem und Setting

Als Setting, auch als Szenario oder Spielwelt betitelt, wird das Universum bezeichnet, in dem das Rollenspiel stattfindet. Dies kann eine klassisches Mittelalter sein, oder eine Abwandlung davon mit Magie und Fabelwesen. Aber auch historische Umgebungen, wie das England im Viktorianischen Zeitalter, sind möglich. Einige Settings sind in der Zukunft angesiedelt und behandeln eine dystropische Welt oder einer, in der die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen ist.

Im Grunde genommen lässt sich jedes Setting bespielen. Es gibt sogar Ausgefallenere, in denen man Ratten in einem Kaufhaus verkörpert. Entscheidend ist was IHR spielen mögt!

Eine angenehme Spielrunde ist eine, in der jeder mit dem gewählten Setting zufrieden ist und seinen Charakter spielt, auf den sie/er Lust hat!

In welcher Spielwelt kann man spielen?